Allgemeine Vorhabenbeschreibung

Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM) mit Sitz in Schwerin beabsichtigt das Vorhaben „Renaturierung der Sude im Abschnitt Redefin bis Landesgrenze im Bereich des Flurneuordnungsverfahrens Quassel bis Gößlow“ im Amtsbereich der Stadt Lübtheen, Landkreis Ludwigslust - Parchim, durchzuführen. Hierzu wurde ein entsprechender Antrag auf Feststellung der UVP-Pflicht an das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V) gestellt.

Ziel dieser Sanierung ist es, den ausgewählten Abschnitt der Sude (Gewässer I. Ordnung) nach den Maßgaben und Kriterien der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik-Europäische Wasserrahmenrichtlinie- EG-WRRL (ABl. EG Nr. L 327 S. 1) in einen „guten Zustand“ zu überführen (u. a. Wiederherstellung der naturraum- und typspezifischen Gewässermorphologie).

Das Plangebiet umfasst einen etwa 6,2 km langen Fließabschnitt. Es beginnt unterhalb der Straßenbrücke südlich der Ortschaft Quassel und endet bei der Einmündung der Lake in die Sude östlich der Ortschaft Gößlow. Die Sude soll auf einem ca. 3,6 km langen Abschnitt renaturiert werden. Das Maßnahmenkonzept setzt sich aus mehreren Teilmaßnahmen zusammen:

• Maßnahmenkomplex (M 1): Wiederherstellung des ehemaligen Gewässerverlaufes
- Rückverlegung der Sude in vorhandene Altarme an drei Standorten (Maßnahmen 1.1 bis 1.3)
- Fließgewässerverlängerung durch Veränderung der Laufstrukturen von 343 m, Vorsehen von Prall- und Gleithängen
- Anschluss eines weiteren Altarms im Nebenschluss an die Sude (Maßnahme 1.4)
- Einbau von Wurzelstubben als Strömungslenker mit Böschungsabflachung und Uferberme
- Verlagerung des Gewässers um ein Drittel Gewässerbreite
- Vorprofilierung des Gewässerbereiches (Abgrabung des Prallhangs und Einbau als Berme im Bereich des alten Gewässerprofils)

• Maßnahmenkomplex (M 2): Einbau von Totholzelementen als Strömungslenker mit Böschungsabflachung
- Maßnahmen M 2.1 bis 2.7
- Einbau von Laubbaumstämmen mit Krone und/ oder Wurzel in das Gewässer

• Maßnahmenkomplex (M 3): Einbau von Kiespackungen
- Maßnahmen 3.1 bis 3.4
- Querbänke zur Habitatverbesserung für Fische (z. B. Steinbeißer) und Rundmäuler (z. B. Bachneunauge)
- Verbesserung der Sohlsubstratdiversität
- Materialgrößen von 20-63 mm, Mindestschichtdicken von rd. 30 cm

• Maßnahmenkomplex (M 4): Böschungsabflachungen
- Maßnahmen 4.1 bis 4.15
- Abflachung der Uferbereiche zur Verbesseung der Lauf-und Uferstrukturen) mit einer Neigung von 1:3 bis 1:8 auf einer Fließgewässerlänge von ca. 6,2 km
- Ablage des Aushubs im vorhandenen Profil (Verbesserung der Strömungsintensität, Initiierung Anlandung)
- Abdeckung der Anströmbereiche mit Kies (Körnung 8 - 63 mm)

• Schaffung eines Gewässerentwicklungsraumes
- Ausweisung/ Anlage eines beidseitig von der Böschungsoberkante 15 m breiten Entwicklungsraumes zur typkonformen Gewässerentwicklung (Variabilität in Bebauungsbereichen und Altarmabschnitten)
- Absteckung eines Streifens mittels Poller in Form von Eichenpfählen im Abstand von 50 bis 80 m

Das LUNG als zuständige Behörde für Planfeststellungen oder - genehmigungen nach § 68 Absatz 1 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz-WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2254), hat eine allgemeine Vorprüfung gemäß § 7 in Verbindung mit Nummer 13.18.1 Anlage 1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) vom 2. Februar 1990 (BGBl. I S. 205) in der der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. September 2017 (BGBl. I S. 3370), durchgeführt.

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